Diversität

Jake Daniels: Out im Englischen Männerfußball

„Das Thema Schwulsein, Bi- oder Queer-Sein im Männerfußball ist immer noch ein Tabu. Ich glaube, es liegt daran, dass viele Fußballer für ihre Männlichkeit bekannt sein wollen. Und die Leute sehen Schwulsein als Schwäche an, etwas, wofür man auf dem Fußballplatz gehänselt werden kann“,

so Daniels im Interview mit Sky.

Unterstützung von allen Seiten

Auch die Rolle des Fernsehsenders ist nicht zu unterschätzen. Sky Sport UK war seit Beginn des Jahres in Daniels‘ Pläne eines öffentlichen Coming Outs eingeweiht und ließ ihm den gewünschten Raum für seine Geschichte.

Als erstes sprach Jake Daniels aber mit ihm nahen Menschen: „Ich habe es meiner Mutter und meiner Schwester erzählt. Am Tag danach spielten wir gegen Accrington und ich machte vier Tore. Ich glaube, das zeigt, was für eine Last von meinen Schultern fiel, es war eine riesige Erleichterung“, erzählte Daniels über seine Entscheidung.

Auch seine Teamkollegen und der FC Blackpool wussten vor der öffentlichen Bekanntgabe Bescheid und unterstützen Daniels auf dem Weg, seine Geschichte selbstbestimmt zu erzählen. Der Verein arbeitete dafür neben der Professional Footballers Association (PFA) mit Stonewall UK zusammen, der größten Organisation für die Rechte von LGBTQIA+ Menschen in Großbritannien.

Stonewall arbeitet auf vielen thematischen Ebenen, ist innerhalb des Sports und vor allem im englischen Fußball bekannt für die „Rainbow Laces“ Kampagne. In Zusammenarbeit mit den englischen Ligen gibt es jede Saison Aktionswochen, während derer die Spieler*innen teilnehmender Vereine mit Schnürsenkeln in Pride-Farben auflaufen. Es soll Sichtbarkeit und ein Raum für Akzeptanz geschaffen werden. Andererseits gibt es aber auch Kritik, dass solche Aktionen nicht über ihren Symbolcharakter hinaus gehen.

Pink- und Sportswashing

Zumal das Fußballbusiness ein komplexes Geflecht ist: Kapitalistische Interessen, Werte mancher Vereine, Spieler*innen und Fans sowie Pink- und Sportswashing Methoden, die das auszunutzen wissen, fallen hier zusammen. Zu Daniels‘ vielen Gratulant*innen gehörten neben Jürgen Klopp, Ian McKellen, Pernille Harder und ihrer Partnerin Magdalena Eriksson u.a. auch die FIFA, Newcastle United und der britische Premierminister Boris Johnson.

Die FIFA organisiert diesen Winter die Fußballweltmeisterschaft der Männer in Katar, einem Emirat, das international für seine homo- und queerfeindliche Gesetzgebung bekannt ist. Newcastle United gehört seit Oktober 2021 einem Konsortium unter der Führung der Regierung Saudi-Arabiens, das eine ähnliche Politik betreibt wie Katar.

Premierminister Boris Johnson äußerte sich erst im vergangen April queerfeindlich. Außerdem kündigte die britische Regierung an, dass ein lang anstehendes Gesetz, das sogenannte Konversionstherapien verbieten soll, sich nur auf die sexuelle Orientierung beziehen werde. Im jährlichen ILGA-Europe-Report, der die rechtliche Situation queerer Menschen in europäischen

发表回复

您的邮箱地址不会被公开。 必填项已用 * 标注